Biotope City, Architektur: RLP Rüdiger Lainer & Partner, Rendering: schreinerkastler

Biotope City, Architektur: RLP Rüdiger Lainer & Partner, Rendering: schreinerkastler

Biotope City
Die Stadt als Natur

Auf dem ehemaligen Coca-Cola Industrieareal in Wien-Favoriten entsteht derzeit auf 5,4 ha ein neuer, grüner Stadtteil mit rund 1.000 Wohnungen, Geschäftsflächen und Bildungseinrichtungen nach dem Leitbild der Biotope City. Das in den Niederlanden von Helga Fassbinder entwickelte Konzept setzt auf die umfassende urbane Begrünung, mit dem Ziel, die regenerativen Mechanismen der Natur auch in der Stadt zu nutzen. So soll die Lebensqualität nachhaltig und kosteneffizient erhöht und die Resilienz der Städte gegen die Auswirkungen des Klimawandels verbessert werden.

Im Zentrum des Wiener Projekts steht die Umsetzung von vielfältigen innovativen Begrünungsmaßnahmen, die erstmals als systematisches und aufeinander abgestimmtes Gesamtkonzept realisiert werden. Die städtebauliche Planung wurde in einem kooperativen Verfahren durchgeführt. Alle AkteurInnen aus Planung, Realisierung und (späterer) Nutzung haben sich das gemeinsame Ziel gesetzt, dem Leitbild der Biotope City zu folgen. Mit dem Bauprojekt werden die Intentionen des Wiener Architekten Harry Glück in zeitgemäßer Form fortgesetzt und ein Modell für zukunftsgerechtes Wohnen und Leben im urbanen Raum geschaffen. 

Wissenschaftliche Begleitung

Das Biotope City Areal dient als Stadtlabor, Forschungsraum und Experimentierfeld, um vielfältige technologische und soziale Fragestellungen zur grünen Stadt der Zukunft zu untersuchen und innovative, zukunftsweisende Angebote zu entwickeln. Der gesamte Planungs- und Umsetzungsprozess wurde von einem interdisziplinären Forschungsteam unter Leitung der Universität für Bodenkultur begleitet. Dabei wurden qualitative und quantitative Methoden aus Architektur, Städtebau, Landschaftsplanung, Ingenieurbiologie, Projektentwicklung, Gebäudebewertung, Ressourcenmanagement, Sozialwissenschaften sowie Partizipation verschränkt eingesetzt. 

Zu den Forschungsthemen zählten u. a. neue Methoden zur Abschätzung von Effekten und Kosten von Grünbewuchs, die Anpassung von Stadt- und Bauplanung an „lebendige“ Baukomponenten oder Konzepte zur Pflege der urbanen Begrünung mit Einbezug der BewohnerInnen. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden auch sämtliche Projektschritte und -phasen umfassend dokumentiert.  

Ein bewohnter Park

Das Leitbild der Biotope City sieht vor, die dicht bebaute Stadt in einen Teil der Natur zu verwandeln. Auf dem Areal am Wienerberg wird trotz dichter Bebauung eine erhebliche Vergrößerung der Grünoberfläche gegenüber dem ursprünglichen Zustand erreicht. Das Quartier verwandelt sich durch vertikale Fassadenbegrünung, Dachbegrünungen und Grünterrassen in eine grüne Stadtlandschaft. 

Zahlreiche Grün- und Freiflächen mit Baumbepflanzungen, Rasenflächen, Teichen sowie Flächen für Mietergärten und gemeinschaftliches Urban Gardening werden zwischen den Bauplätzen und in den Innenhöfen realisiert. Durch den Einsatz verschiedener Pflanzen und Tiere wird größtmögliche Biodiversität angestrebt. Der aktive Umgang mit Flora und Fauna soll dazu beitragen, Wohlbefinden und Gesundtheit der BewohnerInnen zu steigern. Wesentlicher Teil des städtebaulichen Konzepts ist auch der weite Blick und die ungehinderte Zugänglichkeit in das anschließende Erholungsgebiet Wienerberg.
www.biotope-city.net

Foto: Mischek
Foto: Mischek

„Wir sind besonders stolz mit unserem Projekt, HOCHH(IN)AUS – Ein grünes Juwel am Wienerberg, ein Teil der Biotope City Wien zu werden und diesen neuen Stadtteil maßgeblich mitzugestalten. Unser Projekt mit 117 freifinanzierten Eigentumswohnungen, präsentiert sich unmittelbar neben dem Otto-Benesch-Park und fügt sich mit seinen zahlreichen Freiflächen ideal in das grüne Gesamtkonzept ein. Diese einzigartige Lage bietet den zukünftigen BewohnerInnen einen atemberaubenden Ausblick bis hin zum Schneeberg.“

Mag. Stephan Jainöcker, Geschäftsführer
Mischek Bauträger Service GmbH