Quelle: Nussmüller Architekten ZT GmbH

Quelle: Nussmüller Architekten ZT GmbH

Plus-Energie-Sanierung Kapfenberg
Sanierungskonzepte mit vorgefertigter Fassade

Als Plus-Energie-Haus wird ein Gebäude mit einer exzellent gedämmten baulichen Hülle bezeichnet, das übers Jahr gerechnet selbst mehr Energie erzeugt, als seine BewohnerInnen für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom verbrauchen. Das Prinzip „Plus-Energie“ kann nur funktionieren, wenn die Konzeption der thermischen Gebäudehülle und das Energieversorgungssystem optimiert und aufeinander abgestimmt sind.

Die AEE INTEC und ihre ProjektpartnerInnen entwickeln vorgefertigte Fassaden-elemente mit integrierten aktiven Solarmodulen, die großes Potenzial speziell für die Sanierung von Gebäuden aus der Bauperiode 1950 bis 1980 besitzen. Die innovative Methode ist derzeit einzigartig und gilt als Leuchtturmprojekt in Österreich. Die neuen Lösungen ermöglichen die Sanierung großvolumiger Bauten auf höchstem energetischen Niveau und bieten gleichzeitig erhebliche Vorteile für die BewohnerInnen, sowohl in der Umsetzungsphase („bewohnte Baustelle“) als auch im späteren Betrieb (Komfort, Behaglichkeit und Kosteneinsparungen).

Im Rahmen einer Gebäudesanierung in Kapfenberg/Steiermark werden die neu entwickelten Bauteile und Technologien demonstriert. Das architektonische Konzept zielt darauf ab, die Komponenten der Energieerzeugung und -verteilung sichtbar zu machen und setzt die Solarkollektoren und PV-Module an Fassade und Dach wirkungsvoll als gestalterische Elemente ein.

Aktive und passive Fassadenelemente

Aufgrund der meist regelmäßigen Fassadenstrukturen der Nachkriegsbauten wurde eine vertikale Anordnung der Module gewählt. So können großformatige Elemente über die gesamte Gebäudehöhe zwischen Haustechnikschächten und anderen Einbauten montiert werden. Die Dicke des vorgefertigten Fassadenmoduls ergibt sich aus den statischen Anforderungen und dem maximalen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert). Die Vorgaben an die Luftdichtheit werden von eigenen Bauteilschichten (OSB-Platte) des Moduls übernommen. Aktive Fassadenelemente wie Photovoltaikpaneele, Sonnenkollektoren oder Solarwaben können in die Basismodule integriert werden. Die großformatigen Fassaden-elemente werden im Holzbauunternehmen vorgefertigt. Auch die neuen Fenster mit Dreifachverglasungen und Jalousien werden ebenfalls bereits im Werk eingebaut. Dadurch ist zukünftig die Sanierung in sehr kurzer Bauzeit und ohne große Beeinträchtigung der BewohnerInnen möglich.

Optimiertes Energiekonzept

Über Sonnenkollektoren an der Südseite des Gebäudes (Sonnensegel mit ca. 140 m2²) wird die Wärme für Heizung und Warmwasser erzeugt. Die diskontinuierlich anfallenden solaren Energien und Abwärmen gelangen in einen 7 m3-Schichtspeicher im Technikraum. Der verbleibende Wärmebedarf kann über das Fernwärmenetz der Stadtwerke Kapfenberg abgedeckt werden. Am Dach des Gebäudes ist die Montage einer aufgeständerten PV-Anlage mit 850 m2 geplant. Damit wird eine positive Bilanzierung auf Basis Primärenergie zum Plus-Energie-Gebäude möglich.

Heizwärmebedarf
vor Sanierung 100,56 kWh/m2 a
nach Sanierung 14,40 kWh/m2 a

TECHNOLOGIE
Vorgesetzte Haustechnikmodule

Alle erforderlichen Ver- und Entsorgungsleitungen werden außerhalb des Gebäudes geführt. Sie befinden sich in vorgefertigten Schächten in den angrenzenden außenliegenden Haustechnikmodulen. Revisionstüren bzw. -öffnungen ermöglichen den Zugang zu den Leitungen, wodurch Reparatur- und Wartungsarbeiten sehr einfach durchzuführen sind. 

Quelle: AEE INTEC
Quelle: AEE INTEC

Quelle: AEE INTEC
Quelle: AEE INTEC

 

  • Gebäude vor der Sanierung, Quelle: Nussmüller Architekten ZT GmbH
    Gebäude vor der Sanierung, Quelle: Nussmüller Architekten ZT GmbH