Lückenschlüsse im Radwegenetz, Foto:SIR

Lückenschlüsse im Radwegenetz, Foto:SIR

ITZSmart
CO2-neutrale Quartiersentwicklung in Salzburg

Der Salzburger Stadtteil Itzling ist ein typischer Randbezirk einer mittelgroßen Stadt mit einer sehr heterogenen Bebauungs- und Nutzungsstruktur. Itzling steht seit einigen Jahren im Fokus der Stadtplanung und soll zu einem lebendigen Smart City-Quartier mit hoher Wohn- und Lebensqualität entwickelt werden. In den letzten Jahren wurden hier bereits zahlreiche zukunftsweisende Projekte umgesetzt.

Smart City Test- und Demonstrationsgebiet

Als Testgebiet wurde von der Stadtplanung ein Entwicklungskorridor entlang der S-Bahntrasse definiert. An dieser Achse sind in den letzten Jahren  einige innovative Wohnbauvorhaben realisiert worden. Für die Zukunft wurden bereits neue potenzielle Flächen zur Nachverdichtung bzw. Umstrukturierung für Wohn- und Mischnutzungen identifiziert. Mit den zusätzlichen Wohnbauten erhöht sich die Bruttowohndichte auf mindestens 150 EW/ha für den Stadtteil Itzling (das bedeutet ein Plus von ungefähr 5000 EinwohnerInnen).  

Kooperativer Planungsprozess

Das Projekt „ItzSmart“ des Salzburger Instituts für Raumordnung und Wohnen (SIR)1 knüpft an diese Aktivitäten an und liefert Planungsgrundlagen und konkrete Projektideen für die konsequente Weiterentwicklung des Stadtentwicklungsgebietes. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Konzepte für nachhaltige Wohnquartiere sowie zukunftsweisende Mobilitätslösungen mit Fokus auf die Aspekte „Stadt der kurzen Wege“ und CO2-Neutralität entwickelt. Die Planung erfolgte in Form eines breit angelegten kooperativen Prozesses, in den alle wichtigen Stakeholder eingebunden wurden. Basierend auf einer Analyse der Ausgangssituation und der CO2-Emissionen des Stadtteils wurde eine Vision für 2050 entwickelt. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung, Bauträgern, Grundstückseigentümern, Infrastrukturbetreibern, Sozialeinrichtungen, Forschungs- und Bildungsinstitutionen wurden 27 Projektsteckbriefe ausgearbeitet. Die Themen reichen hier von einzelnen innovativen Gebäuden, die im klimaaktiv Gebäudestandard errichtet oder saniert werden, über Maßnahmen für alternative Mobilitätsangebote, bis hin zu ganzheitlichen Konzepten für Wohnquartiere. Diese Ideen bilden die Basis für die Realisierung erster Leuchttürme. Einige der Projekte wurden bereits weiterverfolgt. Dazu gehören z. B. die Realisierung eines kommunalen Wohnbauvorhabens als Sanierung und Nachverdichtung, einige aktuell in der Umsetzung befindliche Lückenschlüsse und Erweiterungen im Radwegenetz, erste Konzepte für den Bau von Quartiersgaragen und die Planung einer Haltestelle 4.0 mit Umstiegsmöglichkeiten auf alternative Mobilitätsangebote am Knoten Hagenau.
nachhaltigwirtschaften.at/de/sdz/projekte/itz-smart.php

Foto: SIR
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„Zur Erreichung der Klimaziele ist es wichtig, über einzelne Projektgrenzen hinaus zu denken. Ganze Quartiere und Stadtteile zu betrachten und damit Themenfelder von Gebäuden, Energie und Mobilität miteinander zu verbinden, ist der richtige Ansatz. Klimaschutz und CO2-Emissionen sind aber lediglich Bausteine der Stadtentwicklung und nicht deren Triebfeder. Die Herausforderung besteht darin, viele unterschiedliche Akteure, konkrete Vorhaben in verschiedenen Umsetzungsstadien, Ideen und Konzepte miteinander in Verbindung zu bringen.“

DI Patrick Lüftenegger
SIR – Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen

 1 Projektpartner: SIR – Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (Projektleitung), Fachhochschule Salzburg GmbH – Smart Building,
komobile Gmunden GmbH, Raum & kommunikation GmbH

Ein Projekt im Rahmen des Programms „Stadt der Zukunft“ des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

 

 

 


  • Neues Unigebäude in der Science City Itzling und Erweiterung der Radinfrastruktur, Foto: SIR