In der burgenländischen Landeshauptstadt hat ein Projektteam aus drei Magistratsabteilungen den Klimaneutralitätsfahrplan mit wissenschaftlicher Unterstützung erarbeitet. Energie, Mobilität, Gebäude, Abfall und nachhaltige Stadtentwicklung sind dabei die zentralen Themenfelder.
„Eisenstadt engagiert sich schon seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit und klimafreundliches Handeln, da war es nur der nächste logische Schritt, dass wir den Weg als Pionierstadt für Klimaneutralität fortsetzen“, berichtet Verena Brandt, die das Projekt leitet. Gemeinsam mit Expert:innen der Forschung Burgenland sowie des Austrian Institute of Technology (AIT) wurden in den letzten Monaten Strategien und Maßnahmen für das Ziel Klimaneutralität bis 2040 entwickelt.
Nachhaltige Verkehrskonzepte
Im Bereich Mobilität konnten in der Vergangenheit bereits viele klimafreundliche Projekte umgesetzt werden. Eisenstadt ist eine Stadt der kurzen Wege, wo die Bewohner:innen nicht auf das Auto angewiesen sind, da die meisten Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Das Radwegenetz und die Gehwege wurden stark ausgebaut und attraktiver gestaltet. Aktuell bemüht sich die Stadt darum, auch den Pendler:innenverkehr zu reduzieren. Dazu werden zahlreiche Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung gesetzt und bestehende Angebote verbessert. Der Stadtbus wurde deutlich ausgeweitet: vier Linien sind aktuell im halbstündigen Rhythmus in der Stadt unterwegs und werden von rund 1.500 Fahrgästen täglich genutzt.
„Anfang des Jahres haben wir die Busse auf elektrische Fahrzeuge umgestellt“, erzählt die Projektleiterin. „Das war ein großer Schritt, denn damit ist der Micro-ÖV in Eisenstadt jetzt komplett emissionsfrei.“
Mehr Grün in der Stadt
Ein weiteres zentrales Thema ist die Stadtbegrünung. Hier ist Eisenstadt sehr aktiv und hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030 für jede und jeden der über 16.000 Eisenstädter:innen einen Baum zu pflanzen.
Mitwirkung der Bürger:innen
Die Beteiligung der Bürger:innen ist ein fester Bestandteil der Entscheidungs- und Transformationsprozesse. Jedes Jahr ist im Haushaltsplan für jeden Stadtteil ein sogenanntes „Bürger:innen-Budget“ von 35.000 Euro reserviert. Die Stadtbewohner:innen haben die Möglichkeit, in einem partizipativen Prozess eigene Ideen einzubringen und konkrete Projekte zu entwickeln, die dann von der Stadt realisiert werden. Während 2024 Jugendthemen im Fokus standen, wird das Budget voraussichtlich im kommenden Jahr für Klimaneutralitätsprojekte verwendet.
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