Frühjahrsputz, Foto: Stadtgemeinde Judenburg

Frühjahrsputz, Foto: Stadtgemeinde Judenburg

Judenburg

Klimaschutz als Markenzeichen


In Judenburg haben Klimaschutzmaßnahmen eine lange Tradition. Seit 1986 hat die Stadt ein Umweltreferat und engagiert sich kontinuierlich für eine umweltfreundliche Entwicklung. Als Pionierstadt knüpft Judenburg an die bestehenden Konzepte und Aktivitäten an und legt den Fokus darauf, die Stadt durch Klimaschutz und Klimawandelanpassung weiter zu attraktivieren.

Umweltschutz gehört schon lange zum Selbstverständnis der Stadt. Bereits 1992 ist Judenburg – als zweite Gemeinde in der Steiermark – dem Klimabündnis beigetreten und seit 2006 besteht die Mitgliedschaft im e5-Programm1. Die Gemeinde gilt als Vorreiter und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Dadurch wurden wichtige Impulse gesetzt und das Thema Klimaschutz fest im Bewusstsein verankert. „Wir haben eigene Stadtwerke, die zu 100 Prozent der Gemeinde gehören: auch das ist ein zentraler Hebel“, berichtet Eva Volkar von der Amtsdirektion der Stadtgemeinde. „Bei der nachhaltigen Stromproduktion sind wir gut aufgestellt. Die Stadtwerke betreiben ein Wasserkraftwerk sowie Wind- und Photovoltaikanlagen. Sie sind ein wichtiger, sehr engagierter Partner und treiben z. B. auch den Fernwärmeausbau aktiv voran.“

Ergebnisse aufgreifen und Konzepte weiterentwickeln

Die Teilnahme an dem Pionierstadtprogramm nutzt die Stadt, um ihre erfolgreichen Konzepte fortzuschreiben. Strategie ist es, auf bereits vorhandenes Wissen aufzubauen, Daten und Ergebnisse neu zu ordnen und Synergien gezielt zu nutzen.

„Bei der Erstellung unseres Klimaneutralitätsfahrplans haben wir im ersten Schritt gesichtet, was wir alles haben“, erklärt die Projektleiterin Eva Volkar. „Das sind z. B. unsere e5-Audit-Ergebnisse, unsere Konzepte zur Energieraumplanung oder zum Fußverkehr sowie Ergebnisse aus vielen Studien und Programmen. Alle vorliegenden Daten und Ergebnisse werden genutzt und fließen in unseren Fahrplan ein.“

Orientierung liefert das e5-Audit, das die passenden Kategorien, wichtige Indikatoren und u. a. auch eine Online-Energiebuchhaltung umfasst. Bei der Erstellung der Emissionsbilanzen sowie der Ermittlung von Einsparungspotenzialen wird die Stadt von der Grazer 4ward Energy Research GMBH als wissenschaftlichem Partnerunterstützt.

Energieleitbild und Leuchtturmprojekte

Der jährliche e5-Planungsworkshop wurde von der Stadt genutzt, um ein Energieleitbild zu erarbeiten, das zugleich als Vision und Ziel für den Klimaneutralitätsfahrplan ausgestaltet ist. Im Leitbild sind die zentralen Handlungsfelder sowie wichtige Leuchtturmprojekte für die nächsten Jahre definiert. Dazu zählen im Bereich Energie die Sanierung und der Ausbau des Stadtkraftwerks (von 6,2 Millionen Kilowattstunden auf 27,3 Millionen Kilowattstunden Stromproduktion im Jahr) sowie der Ausbau der Fernwärme aus Abwärme des Industriebetriebs Zellstoff Pöls. Zu den wichtigen Vorhaben gehören auch die Gestaltung von neuen Rad- und Fußwegen, die Sanierung gemeindeeigener Gebäude, attraktive Mobilitätsangebote sowie Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und Innenstadtbelebung.

Bei der Umsetzung sämtlicher Projekte setzt Judenburg auf starke Netzwerke und die Kooperation mit vielen unterschiedlichen Stakeholder:innen. Eine enge Zusammenarbeit gibt es u. a. mit Vertreter:innen der Stadtwerke und des Stadtmarketings, den Energieagenturen Obersteiermark und Steiermark sowie dem Land Steiermark.Wichtig ist auch der Austausch mit den Gemeinden im e5-Netzwerk sowie mit den KEM- und KLAR!-Regionen.
klimaneutralestadt.at/de/projekte/pionierstaedte/judenburg.php
1 www.e5-gemeinden.at

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  • Judenburg, Foto: Heinz Mitteregger/Foto Mitteregger
    Judenburg, Foto: Heinz Mitteregger/Foto Mitteregger