Stadtansicht Villach, Foto: Michael Stabentheiner/Region Villach Tourismus Gmbh

Stadtansicht Villach, Foto: Michael Stabentheiner/Region Villach Tourismus Gmbh

#grenzenlosgrün

Viele neue Impulse für ein klimafittes Villach


In Villach liegt der Fokus der stadtinternen Prozesse aktuell darauf, geeignete Rahmenbedingungen für die nachhaltige Transformation weiter auszurollen. Eine eigens entwickelte Systematik hilft, das Ziel Klimaneutralität in allen relevanten Instrumenten der Verwaltung zu verankern.

Villach bewältigt besondere Herausforderungen: Kommunale Dienstleistungen wie die Stromversorgung, die Fernwärme oder Mobilitätsleistungen werden nicht von der Stadt selbst, sondern von Dritten betrieben. Die Stadt setzt deshalb stark auf Kooperationen und hat bereits vor einigen Jahren die Villacher Klimaallianz gegründet, um alle wichtigen Stakeholder:innen zu vernetzen und gemeinsame Projekte durchzuführen. Auch Unternehmen und die Bevölkerung werden bei richtungsweisenden Projekten miteinbezogen. Als zentralen Hebel für die nachhaltige Umsetzung der Klimaziele sieht die Stadt aktuell die Evaluierung und Ausrichtung der kommunalen Instrumente auf das Ziel Klimaneutralität. Im Rahmen der öffentlich-öffentlichen Kooperation mit dem BMIMI konnten die personellen Ressourcen dafür aufgebaut werden.

Der KlimaFit-Prozess

Als zentrales Governance-Element führt die Stadt Villach einen umfassenden internen Prozess durch, um tragfähige klimafitte Strukturen, Verantwortlichkeiten und Instrumente aufzubauen und laufend zu optimieren. Politik und Verwaltung stehen geschlossen hinter dem Vorhaben. Betreut wird der Prozess durch die von der Stadt gegründete Villacher KlimaFit GmbH. Für die Bewertung und Anpassung sämtlicher kommunaler Instrumente hat die Stadt eine spezielle Systematik entwickelt, mit der u. a. städtische Verträge, Leitlinien und Maßnahmen in Hinblick auf ihren „Klimaneutralitätsreifegrad“ (von 0 bis 9) beurteilt werden können.

„Die Gestaltung der passenden Rahmenbedingungen ist für uns der Schlüssel zur nachhaltigen Transformation“, erläutert Vizebürgermeisterin und Nachhaltigkeits- und Energiereferentin Sarah Katholnig. „Wir wollen hier den Rahmen so ausformulieren, dass jedes Instrument einen Beitrag zum Thema Klimaneutralität leistet und uns dabei unterstützt, unsere Klimaziele zu erreichen. In Anlehnung an die Technologiereifegrade haben wir dazu eine eigene Systematik entwickelt.“

Die Evaluierung betrifft z. B. Widmungspläne, städtebauliche Verträge oder baukulturelle Leitlinien, aber auch Forschungsprojekte, an denen die Stadt teilnimmt. Aktuell werden rund 20 kommunale Instrumente analysiert und weiterentwickelt.

Demoprojekt Westbahnhof

Die neuen städtischen Vorgaben sollen u. a. im Demogebiet Westbahnhof umgesetzt werden. In Kooperation mit dem Grundstückseigentümer ÖBB entsteht hier ein Stadtviertel mit gefördertem und frei finanziertem Wohnbau, Gewerbeflächen, Kindergarten sowie Erholungs- und Grünräumen. Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung eines klimaneutralen Quartiers an diesem Standort wurden von der Stadt definiert und der städtebauliche Vertrag vom Gemeinderat beschlossen. Das Demogebiet soll zur Blaupause für die Entwicklung weiterer klimaneutraler Quartiere in Villach werden.

Vorreiter bei erneuerbarer Energie

Die Stadt Villach will bereits in ein paar Jahren mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen produzieren, als alle städtischen Gebäude in Summe verbrauchen. Durch die Erschließung von bisher ungenutzten, stadteigenen Flächen für die Erzeugung von Solarstrom ist Villach Vorreiter in der Alpe-Adria-Region. Im Sommer 2024 ging die Erneuerbare Energiegemeinschaft der Stadt in Betrieb. Die Zahl der Erzeugungsanlagen konnte bereits auf 31 und jene der Bezugsanlagen auf 546 erhöht werden. Einen Meilenstein bildete die Inbetriebnahme der Freiflächen-PV-Anlage mit 3,1 MWp. Sie ist mit knapp vier Hektar die größte kommunale Anlage Kärntens, verringert mit all den anderen städtischen Anlagen den CO2-Ausstoß um 1.200 Tonnen pro Jahr und wird auch landwirtschaftlich genutzt.
klimaneutralestadt.at/de/projekte/pionierstaedte/villach-klima-fit.php

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  • Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig, Michael Siter (von der Taskforce Photovoltaik), Bürgermeister Günther Albel, Ursula Lackner (Leiterin Nachhaltigkeits- und Energiemanagement), Foto: Stadt Villach
    Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig, Michael Siter (von der Taskforce Photovoltaik), Bürgermeister Günther Albel, Ursula Lackner (Leiterin Nachhaltigkeits- und Energiemanagement), Foto: Stadt Villach