Kollektorfeld, Foto: Millennium Energy Industries

Kollektorfeld, Foto: Millennium Energy Industries

Österreichische Solar-Technologie
für 36.300 m2 Anlage in Saudi-Arabien

2012 nahm in Riyadh eine der weltweit größten Solaranlagen zur Warmwassererzeugung ihren Betrieb auf. Umgesetzt wurde die Anlage von Millennium Energy Industries (MEI), ein auf erneuerbare Energien spezialisiertes Anlagenbauunternehmen mit Hauptsitz in Jordanien. Bei den Kollektoren und den technischen Lösungen für die Anlagenhydraulik kam österreichisches Know-how zum Einsatz: Die Solarkollektoren für dieses Projekt stammen vom Kärntner Hersteller GREENoneTEC, die gesamte Systemhydraulik wurde von ExpertInnen des Forschungsinstituts AEE INTEC entwickelt. Beide Unternehmen erforschen und entwickeln seit Jahren, u. a. im Rahmen von nationalen und europäischen Förderprogrammen, innovative Energiekonzepte und -technologien.

Den Projektpartnern gelang es, den Wirkungsgrad der Kollektoren und die hydraulische Integrierbarkeit in große Kollektorfelder zu optimieren und die Kollektoren für die in dieser Region extremen Wetterverhältnisse angepasst zu gestalten. Die Solaranlage steht auf dem Campus der Princess Noura Bint Abdulrahman Universität für Frauen in Riyadh und dient zur Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Die Anlage wurde als zentrales Kollektorfeld auf dem Flachdach einer 60.000 m2 großen Lagerhalle ausgeführt. Bei der Planung musste vor allem auf eine gleichmäßige Strömungsverteilung im Gesamtfeld bei geringstem Druckverlust und reduziertem Verrohrungsaufwand (bedeutet gleichzeitig reduzierte Kosten und Wärmeverluste) geachtet werden. Eine große Herausforderung stellten auch die hohen statischen Belastungen dar, die aufgrund von Sandstürmen mit bis zu 150 km/h gegeben sind. Die solarthermisch generierte Wärme wird direkt in ein Fernwärmenetz eingespeist. Zur Überbrückung von Zeiten mit hoher Einstrahlung und geringem Verbrauch wurde ein Speichersystem mit einem Volumen von 900 m3 integriert. Mit der Anlage wird im Verbund mit einer Ölkesselanlage das gesamte Universitätsareal mit Gebäuden und Infrastruktur für rund 40.000 Studierende versorgt.