Foto: loraks, fotolia.com

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Nachhaltigkeit in der Industrie
Strategien für eine biobasierte Produktion

Unter einer „biobasierten Industrie“ versteht man die Produktion von materiellen Gütern aus Biomasse. Dabei wird nicht-fossiler,  biogener Kohlenstoff vorrangig stofflich genutzt und eine effiziente, möglichst vollständige und nachhaltige Verwertung der Biomasse angestrebt. Biomasse ist die einzige erneuerbare, kohlenstoffhaltige Rohstoffquelle und bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Herstellung von Lebensmitteln, Futter- und Düngemitteln, einer Vielzahl von Chemikalien und Materialien sowie Energieträgern. Die biobasierte Industrie ist äußerst vielschichtig und umfasst aus Sicht der  Rohstoffbereitstellung land- und forstwirtschaftliche Biomasse, organische Reststoffe und neue Rohstoffe wie z. B. Algen.

Biogene Rohstoffe haben das Potenzial, in vielen Industriebereichen petrochemische Rohstoffe zu ersetzen und die Entwicklung neuer innovativer Produkte zu ermöglichen. Ein besonders zukunftsweisendes Konzept für die effiziente Verarbeitung von Biomasse ist das der Bioraffinerie. In einer Bioraffinerie kann Biomasse in integrativen, gekoppelten stofflichen und energetischen Prozessen vollständig genutzt und zu einer Vielzahl von marktfähigen Produkten verarbeitet werden.

In Österreich gibt es eine große Anzahl technologisch und wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmen sowohl in klassischen Bereichen der biobasierten Industrie (wie die Holzverarbeitung, Papierindustrie oder Lebensmittelverarbeitung) als auch in neuen Segmenten (wie z. B. die Biotreibstoffherstellung oder die Mikro-Algen-Produktion). Etwa 6 % der nationalen Wertschöpfung ist der biobasierten Industrie in Österreich zuzurechnen. In allen Bereichen sind Forschung, Technologie und Innovation (FTI) gefragt, um biogene Rohstoffe effizient und nachhaltig nutzen zu können und die biobasierte Industrie und biobasierte Produkte noch wettbewerbsfähiger zu machen. In der Vernetzung der  AkteurInnen und der Bildung von Schnittstellen zwischen einzelnen Industrien und Technologien wird großes Entwicklungspotenzial gesehen. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) setzt wichtige Impulse durch die FTI-Initiative „Produktion der Zukunft“, in deren Rahmen innovative Projekte für die „Biobased Industry“ gefördert werden. Beim einmal jährlich stattfindenden Stakeholderdialog werden erfolgreiche Forschungsarbeiten aus dieser FTI-Initiative vorgestellt. Im Auftrag des bmvit wurde 2014 auch eine FTI-Roadmap zur biobasierten Industrie in Österreich erarbeitet, die zukünftige Potenziale und Entwicklungspfade aufzeigt. Im folgenden werden Strategien sowie zukunftsweisende österreichische Forschungs- und Demonstrationsprojekte, die im Rahmen der FTI-Initiative „Produktion der Zukunft“ durchgeführt wurden, vorgestellt.

Publikation Biobased Future
Informationen über nachwachsende Rohstoffe, deren stoffliche und energetische Nutzung sowie über die österreichische Beteiligung an der Technologieinitiative (Implementing Agreement) „IEA Bioenergy“ der Internationalen Energieagentur (IEA) werden im Auftrag des bmvit  von der Bioenergy 2020+ GmbH regelmäßig mit dem Mitteilungsblatt „Biobased Future“ bereitgestellt.

www.nachhaltigwirtschaften.at/publikationen/sonstige.html

 

 

  • Foto: fabio lamanna, fotolia.com
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  • Foto: ÖGUT, Karin Granzer-Sudra
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  • Foto: Gerhard Seybert, fotolia.com
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